Marburg wird noch heute als Pilgerort zu Ehren der Heiligen Elisabeth besucht. Im Mittelalter begaben sich die Menschen zu den verschiednen „heiligen“ Orten, häufig auf dem Weg einer großen Wallfahrt. Auf den großen Wallfahrten wurden also verschiedene wichtige Pilgerorte angelaufen. So war Marburg sowohl Ziel von Wallfahrten, aber auch Durchgangsort.
Ein großes Wallfahrtsziel war im Mittelalter Santiago de Compostela in Nordspanien. Die Menschen begaben sich auf lange Reisen, die mit erheblichen Anstrengungen und Strapazen verbunden waren. Sie wählten Wege, die als Handels- bzw. Verbindungswege benutzt wurden. Dabei steuerten die Menschen bekannte Orte an, in denen es Unterkünfte, Verpflegung und wenn notwendig medizinische Hilfen gab. In dieser Hinsicht war Marburg sehr bedeutsam, denn der „Deutsche Orden“ bot ein umfassendes Hilfsangebot an.
Die Menschen kamen von weit aus dem Osten oder Norden oder auch aus näherer Umgebung, um in Marburg die Heilige Elisabeth zu ehren. Viele zogen weiter nach Köln, Aachen oder Trier. Einige zog es bis zum „Ende der Welt“ in Santiago de Compostela - 2500 km entfernt.
Wegmarkierungen: Der Pilgerweg Eisenach –
Marburg ist ca. 180 km lang. Markiert wird er zurzeit mit den Zeichen
des Elisabeths- und des Jakobsweges. Während die stilisierte
Muschel auf allen Wegen der Jakobspilger europaweit verwendet wird, ist
mit dem Elisabethzeichen bereits der Weg von Frankfurt Richtung Marburg
ausgeschildert worden. Da der Weg der Jakobspilger und der Elisabethpfad von Eisenach nach Marburg großteils gemeinsam verläuft, werden beide Zeichen verwendet. Die Markierung erfolgt im Forst- und Feldbereich entweder durch Aufmalen der Symbole oder durch das Aufstellen von Pfosten mit 10x10cm großen Schildern, in bebauten Gebieten durch Klebeschilder der gleichen Größe. Das Projekt ist beschrieben in dem Flyer: Eisenach - Marburg ein entstehender Pilgerweg Weitere ausführliche Informationen finden Sie auf der Internetseite des Elisabethpfadvereins. |
Das Projekt eines Marburger Pilgerweges wurde von Wilhelm Heermann vorgestellt. Der Vortrag und die Beschreibung des Pilgerweges „auf den Spuren der Elisabeth- und Jakobuspilger in Marburg“ sind hier nachzulesen. In den vergangenen Monaten sind kleine Gruppen die geplanten Wegabschnitte zwischen Spangenberg, Frielendorf, Treysa, Langenstein und Marburg abgelaufen und haben nach geeigneten Wegverläufen gesucht. Die Wegvorschläge wurden in eine Karte eingetragen. Diese werden jetzt mit den örtlichen Gemeinden und den Wandervereinen abgestimmt. |
Wir bitten Sie durch Spenden die Wegmarkierungen zu
unterstützen. Der Elisabethpfadverein hat dazu ein Sonderkonto eingerichtet:
Nr. 4004221, BLZ 500 605 00, EKK Frankfurt |
Pressemeldung des Landschaftsverbandes Rheinland: In 7 Etappen von Marburg über Siegen nach Köln Ausführliche bebilderte Wegbeschreibung: Jakobswege - Wege der Jakobspilger in Rheinland und Westfalen, Band 5: |
Wege der
Jakobspilger im Rheinland - eine interaktive Reise |
Archiv: |
Alte Wege von und nach Marburg - In
einem Vortrag von |
Der Jakobsweg soll Hessen queren, so überschreibt die HNA vom 14.04.05 einen Artikel, der den geplanten Wegverlauf von Eisenach über Spangenberg, Malsfeld, Homberg, Schwalmstadt, Stadtallendorf, Kirchhain nach Marburg beschreibt. Artikel in der HNA |
Marburg als Station auf dem Jakobsweg - so berichtet die Marburger Neue Zeitung am 28.01.2004 über die Initiative, die sich für die Fortsetzung des ökumenischen Pilgerweges von Görlitz nach Eisenach über Marburg einsetzt. |
Der Fernsehsender ARTE filmte einen Bericht über die Wanderung von jungen Menschen, die sich aus verschiedenen Teilen Europas (Polen, Holland und Italien) nach Santiago de Compostela aufmachten. Die junge Frau aus Polen kam mit dem Fahrrad durch Weipoltshausen bei Marburg. Hier begegnete sie sowohl den Gänsen, die die Straße überquerten und sie zum Warten zwangen und den Ortsvorsteher Herrn Fink, der mit seinem Traktor dorthin fuhr, wo die Wanderschilder auf dem Elisabethpfad aufgestellt wurden. In Weipoltshausen fuhr sie mit ihrem Fahrrad weiter nach Köln. Artikel in der Oberhessischen Presse Ein Ausschnitt ist auf der DVD „Jakobswege im Rheinland“ vom Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.) veröffentlicht. www.jakobspilger.lvr.de |
Bericht von der Veranstaltung des Landschaftsverband Rheinland am 15.03.05 in Siegen über den geplanten Wegverlauf von Marburg nach Köln: "Lückenschluss für Jakobs-Pilgerweg - Strecke von Görlitz nach Santiago de Compostela führt über Siegen" |
"Ich bin dann mal weg"
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Die Menschen von Osten kommend, kamen wahrscheinlich über Langenstein (bei Kirchhain) nach Marburg. In Langenstein steht die kleine Jakobus-Kirche, die an einer heidnische Kultstätte errichtet wurde. In der Fassade finden wir Hinweise auf den heidnischen Brauch und die Pilgerschaft.
In Marburg befindet sich in Weidenhausen das St-Jakob-Hospiz. Früher lag es außerhalb der Stadtgrenze und diente als Unterkunftsstätte für Pilgerwanderer. Später wurde es zum Pflege- und Altenheim. Eine Jakobus-Figur links vor der Eingangstür empfängt den Eintretenden ebenso wie die Figur der Heiligen Elisabeth zur rechten Seite.
In der Elisabethkirche ist im Kirchenschiff eine Jakobus-Figur neben einer Nebeneingangstür angebracht. Sie befand sich früher im hinteren Teil der Kirche und konnte deshalb vor den Zerstörungen zur Zeit der Reformation gerettet werden.
Nun verlassen wir Marburg auf dem Elisabethpfad entlang der Lahn, um dann westwärts in bergiges Land zu gelangen. Bei Niederwalgern zweigte früher im Mittelalter die Köln-Leipziger Handelsstraße (Hohe Straße) ab. Dieser Richtung folgen wir, verlassen sie aber wieder in südwestlicher Richtung bei Altenvers. Hier bietet sich ein lohnenswerter Umweg an, um nach Niederweidbach zu gelangen. Ein herrlicher – recht gut erhaltender Altarschrein – mit einer Jakobusfigur belohnt einen diesen Umweg in der Marienkirche.
Der Wanderer sollte nun wieder zum Elisethpfad gelangen (Weipoltshausen), um über Krumbach, Bieber nach Hermannstein zu gelangen. Die Elisabethpfad führt einen nun durch Vororte von Wetzlar, an den Buderuswerken vorbei zum Kloster Altenberg.
Den Weg können wir abkürzen, um zum Dom von Wetzlar zu gelangen. Auf der Höhe über Hermannstein laufen wir direkt zum Stadtzentrum. Der Dom enthält in seiner Fassade Jakobusfiguren.
Wetzlar verlassen wir nun auf dem gut markierten linksseitigen Lahnhöhenweg, der nach einigen km auch als Jakobsweg mit der Muschel markiert ist. Die Makierung geht bis zur Mündung der Lahn in den Rhein bei Oberlahnstein. Dort ist in der Innenstadt die kleine Hospitalkapelle restauriert, deren Besichtigung lohnenswert ist.
Die Fortsetzung des Weges sei nun nur noch stichwortartig benannt: es bietet sich an, den rechtsseitigen Rheinhöhenweg zu wählen, um nach Kaub zu gelangen. Dort überqueren wir den Rhein (Fähre), und laufen über Rheinböllen in die Höhen des Hunsrück. Wir folgen dabei der Markierung des Europäischen Fernwanderweges 3. In südwestlicher Richtung geht es nun über Ellerspring, Saarburg zur Grenze nach Luxemburg in Schengen.
Diese Beschreibung ist als Vorschlag zu verstehen, eine Wegvariante von Marburg in südwestlicher Richtung - entlang der Lahn - zu beschreiben. Der Weg ist teilweise markiert, meistens handelt es sich um regionale Wanderwege bzw. ab Kaub um den Europäischen Fernwanderweg Nr.3.
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